Seit Otar fort ist

Drama, Frankreich/Belgien 2003, 99 min

Drei Frauen, drei Generationen - eine Familie: Ada wohnt zusammen mit ihrer Mutter Marina und Großmutter Eka in einer kleinen Wohnung der georgischen Hauptstadt Tiflis. Auf unterschiedliche Weise schlagen sie sich in einem Land durch, dessen Devise für Ada lautet: „Jeder für sich und Kapitalismus für alle!“ So lebt die Diplomingenieurin Marina von geborgtem Geld und dem Verkauf abgelegter Sachen auf dem Flohmarkt. Ada ist einmal mehr auf Jobsuche und nach ihrem Platz im Leben. Großmutter Eka gibt sich ganz der Erinnerung hin und wartet Tag für Tag sehnsüchtig auf die einzig verbliebene Abwechslung: die Briefe und Geldsendungen ihres geliebten Sohnes Otar, der vor Jahren nach Paris ausgewandert ist. Doch eines Tages bleiben seine ersehnten Zeilen aus…
Sensibel und feinfühlig erzählt die in Cannes 2003 mit dem „Großen Preis der Filmkritik“ ausgezeichnete Geschichte, wie eine durch Liebe und Zuneigung bedingte Lüge das Leben dreier starker Frauen durcheinander wirbelt und verändert. Mit raffiniert komponierten Einstellungen und sanften Farben setzt die französische Regisseurin Julie Bertucelis das Frauentrio in eine zärtlich verträumte Aura, die dem Film seinen ganz besonderen Charme verleiht.