Eher geht ein Kamel durchs Nadelöhr…
Viele Menschen leiden darunter, nicht genügend Geld zu haben. Dass auch das Gegenteil möglich ist, zeigt nun die Schauspielerin Valeria Bruni-Tedeschi in ihrem ironisch angelegten Regiedebüt.
Federica ist reich, sehr reich - auf jeden Fall zu reich, um damit umgehen zu können. Sie fühlt sich schuldig, angesichts der Umstände, unter denen andere leben. Es bedrückt sie, nicht arbeiten zu müssen. Die Beziehung zu ihrem Freund, der aus einer Arbeiterfamilie stammt und Luxus verachtet, ist alles andere als entspannt. Als ein früherer Liebhaber plötzlich aus der Versenkung auftaucht und es in ihrer Familie kriselt, weil ihr Vater todkrank darniederliegt, glaubt Federica, das alles nicht mehr zu bewältigen. Immer öfter sucht sie den Beichtstuhl in einer katholischen Kirche auf - doch irgendwann gibt ihr der Priester zu verstehen, dass sie ihn wohl mit einem Psychiater verwechselt…
»Eher geht ein Kamel durchs Nadelöhr…« ist eine leichtfüßige und selbstironische Schilderung der Lebensgeschichte Valeria Bruni-Tedeschis, so muten zumindest die Authentizität der Hauptfigur und die autobiographischen Bezüge zu ihrem familiären Hintergrund an. In Frankreich reagierte die Filmkritik positiv überrascht auf das Familiendrama mit komödiantischer Tönung. Hervorgehoben wurden dabei auch die vielen fantasievollen Tagtraumszenen und die gelungen montierten Animationssequenzen.
Buch: Valeria Bruni-Tedeschi, Noémie Lvovsky, Agnès de Sacy
Regie: Valeria Bruni-Tedeschi
Darsteller: Valeria Bruni Tedeschi, Chiara Mastroianni, Jean-Hugues Anglade, Denis Podalydès, Marysa Borini, Roberto Herlitzka, Lambert Wilson, Pascal Bongard, Nicolas Briançon, Yvan Attal, Emmanuelle Devos, Karine Silla
Kamera: Jeanne Lapoirie
Produktion: Paulo Branco
Bundesstart: 26.02.2004
Start in Dresden: 22.04.2004