Dreizehn

Drama, USA 2002, 100 min

In den USA war es ein Problem, den Film mit einer Altersfreigabe unter 17 Jahren zu versehen. Immerhin ist aber zumindest dieses noch gelungen. Jedoch nur in Begleitung ihrer Eltern dürfen auch im Land der unbegrenzten Möglichkeiten Jugendliche unter 17 Jahren diesen Film sehen, der von Drogenproblemen einer Dreizehnjährigen handelt. Auch wenn Deutschland dem Vorbild USA auf dem Weg der medialen Heuchelei und Verblödung tatkräftig folgt, gilt hierzulande zur Zeit noch realistischere Altersfreigabe, die völlig zu Recht auch jener Altersgruppe den Zutritt zu diesem Film gewährt, deren Probleme er betrifft.
Nach der authentischen Geschichte einer Nikki Reed drehte Regisseurin Catherin Hardwicke einen Film über ein Mädchen, das - vom Trend der Zeit und ihren musikalischen Vorbildern beeinflusst - mit Hüfthosen, freiem Bauchnabel, Piercing und anderem modischen Nonsens ins vermeintlich ungefährliche Ecstasy-Nirwana abdriftet und mit ihrer alleinerziehenden Mutter - selber nicht viel besser drauf - erhebliche Probleme hat.
Nikki Reed ist im wahren Leben ein paar Jahre älter und wieder sozial verträglich geworden. Deshalb durfte sie nicht nur am Drehbuch mitarbeiten, sondern auch eine Hauptrolle spielen. Nicht sich selbst, aber ihre größere Freundin. Ihr und den beiden anderen Hauptdarstellerinnen, Evan Rachael Wood als Tochter und Holly Hunter als Mutter ist großartige, weil lebensnahe und ehrliche Schauspielkunst nachzusagen. Und nicht nur deshalb sollte dieser Film auch von Dreizehnjährigen ohne ihre Eltern, von Eltern ohne ihre Dreizehnjährigen und am besten von allen beiden zusammen gesehen werden.