Standing in the Shadows of Motown
1983 feierte die Plattenfirma Motown Records ihr 25-jähriges Jubiläum. Das in Detroit angesiedelte Label hatte zahlreiche Stars wie etwa Stevie Wonder, The Temptations, Diana Ross and the Supremes u.a. groß herausgebracht. Zu dieser Geburtstagsfeier kaufte sich der legendäre Bassist James Jamerson eine Eintrittskarte, um an der Live-Übertragung der Jubiläumsgala teilzunehmen. Niemand hatte ihn eingeladen, niemand hatte sich an ihn erinnert, obwohl er an fast allen Produktionen der großen Stars beteiligt war. Zwei Monate später starb James Jamerson.
Dieses Beispiel ist symptomatisch für die nie gewesene Karriere der „Funk Brothers“. Die „Funk Brothers“ waren jene Band genialer Musiker, die alle Aufnahmen bei Motown Records begleiteten und durch ihren Backbeat den großen Erfolg der Plattenfirma und der Stars erst möglich machten. Bei Motown Records entstanden mehr Nr. 1-Hits, als die Stones, die Beatles, Elvis und die Beach Boys insgesamt aufzuweisen hatten. Doch die Namen der stets begleitenden „Funk Brothers“ kennt niemand. Dem kann nun abgeholfen werden. Paul Justmans Dokumentarfilm tritt an, die „Funk Brothers“ vor dem Vergessen zu bewahren.
Er liefert einen so liebevollen, menschlichen und musikalisch mitreißenden Film ab, dass selbst jene Besucher, die wie ich nicht so große Fans des Motown-Sounds sind, dennoch zwischen Begeisterung und Rührung schweben.
Buch: Walter Dallas, Ntozake Shange nach einem Buch von Allan Slutsky
Regie: Paul Justman
Darsteller: Richard ""Pistol"" Allen, Jack ""Black Jack"" Ashford, Bob Babbitt, Johnny Griffith, Joe Hunter, Uriel Jones, Joe Messina, Eddie ""Chank"" Willis, Benny ""Papa Zita"" Benjamin, James ""Igor"" Jamerson, Eddie ""Bongo"" Brown, Earl ""Chunk of Funk"" Van Dyk
Kamera: Douglas Milsome, Lon Stratton
Produktion: Elliott Scott, Rimshot, Sandy Passman, Allan Slutsky, Paul Justman
Bundesstart: 03.07.2003
Start in Dresden: 03.07.2003