Iberia

Dokumentation, Spanien 2005, 93 min

Als junger Rebell war Carlos Saura der wohl einzige Regisseur Spaniens, der es wagte, dem Diktator Franco mit filmischen Gleichnissen die Stirn zu bieten. Selbst Surrealist Bunuel ist da lieber nach Frankreich emigriert. Doch »Anna und die Wölfe«, »Mit verbundenen Augen« und »Mama wird Hundert« revolutionierten das spanische Kino, und ein Almodovar ist bekennender Nutznießer dieser Arbeit. Nachdem der Diktator verstorben und auch in Spaniens Kino der Sex erlaubt war, mochte sich wohl Saura nicht mehr am Spiel um extrovertierte Filme beteiligen und widmete sich den Ursprüngen der Kultur seiner Heimat, unter anderem dem Flamenco. Mit »Bluthochzeit«, »Carmen« und »Liebeszauber«schuf er eine unvergessliche Trilogie spanischer Tanzkunst. Dem folgte 1995 »Flamenco« und auch heute kann der mittlerweile fast 75-jährige nicht von seiner Leidenschaft lassen und legt mit »Iberia« ein weiteres berauschendes Dokument für Freunde des Genres vor. In einer Kombination aus klassischer Musik, Ballett und zeitgenössischem Tanz führt er uns auf eine Reise durch die unterschiedlichsten Regionen Spaniens.

Buch: Carlos Saura

Regie: Carlos Saura

Kamera: José Luis Lopez Linares

Musik: Roque Baños

Produktion: Morena Films, Alvaro Longoria, Vincent Maraval

Bundesstart: 25.05.2006

Start in Dresden: 13.07.2006

FSK: ab 6 Jahren