Morast

Drama/Komödie, Argentinien/Spanien/Frankreich 2001, 103 min

Der Regisseurin diente ihre eigene Sippschaft als Vorbild für die Geschichte einer im Sumpf von Apathie und Dekadenz vor sich hin modernden Familie der oberen Mittelklasse. Ein beklemmendes Bild der ganzen Gesellschaft. Mecha ist Mutter von vier Kindern, Ehefrau eines Mannes, der sich die Haare färbt und Hausherrin mit den üblichen Dienstbotenproblemen. Nichts, was ein paar Drinks nicht heilen könnten. Oder wie Tali sagen würde: In diesem Hause ist der Alkohol der liebste Gast. Tali ist Mechas Cousine. Sie hat vier laute Bälger, ihr Mann liebt sein Haus, seine Kinder und die Jagd. Sie wohnen in der Stadt Ciénaga, was soviel bedeutet wie „sumpfiger Morast“. Um der Hitze zu entfliehen, verbringen Mecha und ihre Familie den Sommer in einem Landsitz, dessen Glanz längst verblichen ist. Der Pool ist trübe, aber spendet doch ein Minimum an Erfrischung. Das Leben geht weiter, mit seinen kleinen Schmerzen und den großen Verletzungen.
Publikumspreis auf dem Lateinamerikanischen Filmfestival in Havanna 2001.