Suck My Dick

Satire, Deutschland 2001, 82 min

Nach „Die Unberührbare“ bringt Drehbuchautor und Regisseur Oscar Roehler mit seinem neuen Film einen weiteren, großartigen Streifen in die Kinos. In Suck My Dick mokiert er sich zwischen Kultur-Satire und surrealistischer Groteske über die männlichen Verlustängste. Der Autor Dr. Jekyll (Edgar Selge) berichtet seinem Psychiater (Wolfgang Joop) eine unglaubliche Geschichte über seine autobiographische Romanfigur Hyde (Ralf Richter): Er spürt, dass diese aus seinem Gehirn ausbrechen wird, um ihm alles zu nehmen, was ihm lieb und teuer geworden ist. Der Seelendoktor diagnostiziert eine ausgewachsene Midlifecrisis und muss aber schon bald zugeben, dass dies ein Irrtum war, denn die imaginär geglaubte Figur schlägt immer präziser zu. Der einstige Liebling der Medien stürzt in eine tiefe Sinnkrise. Aber dann, so ganz kurz vor dem finstersten Ende, passiert doch noch etwas vollständig Unerwartetes. Oscar Roehler gelingt mit seinem Film ein humoriger, provokanter und streckenweise bissiger Seiltanz, bei dem er die Notwendigkeit gesellschaftlicher Anerkennung in Frage stellt.