Mitte Ende August

Drama, Deutschland 2008, 92 min

Als Regisseur Sebastian Schipper (»Ein Freund von mir«) Goethes »Wahlverwandtschaften« aufklappte, trieb ihn nach eigenen Angaben weniger die Vorfreude als die Buchnot im Urlaub. Eigentlich war er ja immer ein Verehrer der Gescheiterten und Ausgestoßenen und nun? Goethe? Für ihn ein Triumphator. Trotzdem ließ ihn diese Geschichte nicht mehr los. „Ich bin in die große Villa „Wahlverwandtschaften“ hineingegangen und habe alles geklaut, was mir gut gefallen hat. Das Prinzip hieß Lust, das Leitsystem war das eines Diebes und nicht das eines Kenners“.
Die beiden Hamburger Hanna (Marie Bäumer) und Thomas (Milan Peschel), verliebt wie am ersten Tag, beschließen ein Landhaus in der Provinz zu kaufen und es in ihrem Urlaub herzurichten. Dieser Sommer verheißt die schönsten Wochen des Jahres zu werden. Eigentlich bestehen die beiden hauptsächlich aus Gegensätzen. Hanna ist eher bodenständig, fürsorglich und neigt zum Grübeln; Thomas ist ein kindsköpfiger Zeitgenosse, der zu wenig nachdenkt und spontane Aktionen liebt. Doch auf dem Land genießen sie ihre Zweisamkeit, die Ruhe, dieses wunderbare Gefühl, aus der Welt gefallen zu sein. Dann tauchen nacheinander Thomas’ Bruder Friedrich und Hannas Patenkind Augustine auf. Im Nu gerät die Chemie der Beziehungen durcheinander. So nimmt eine erotisch aufgeladene Vierecksgeschichte ihren Lauf. Die Liebe von Hanna und Thomas wird auf eine harte Probe gestellt. Denn eine Beziehung am Leben zu erhalten ist deutlich anstrengender und komplizierter, als ein baufälliges Haus auf Vordermann zu bringen. Wenn nicht sogar unmöglich…