Unstoppable - Außer Kontrolle

Action, USA 2010, 98 min

Nu guck doch mal einer an! Da hat der Tony (Scott) den guten alten Technikkatastrophenfilm wieder hervorgekramt. Mit einem außer Kontrolle geratenen Zug hatten wir es, soweit ich mich erinnern kann, auch schon seit 15 Jahren nicht mehr zu tun. Wobei »Alarmstufe: Rot 2« eigentlich ein Actionfilm war und ist. Aber egal, da Tony Scott durch seinen letzten Film »Die Entführung der U-Bahn Pelham 1 2 3« gerade auf Schienenfahrzeuge gymnastiziert ist, verlegt man nun die Gleishandlung wieder über die Erde, was vor allem den Stuttgarter Kinofreund sehr erfreuen sollte. Was also liegt an? An liegt nichts, denn die Bremsen eines 800 Meter langen Zuges, dessen Kesselwagen randvoll mit explosivem und giftigen Zeuchs gefüllt sind, haben sich durch ein, sagen wir mal, ungelenkes Missgeschick gelöst und befindet sich in Fahrt Richtung einer amerikanischen Mittel-Stadt, die, falls er dort reinbrettert, wohl vollständig ausgelöscht würde. 800 Meter is´n ganz schönes Ding und ist gleichbedeutend mit der Strecke Rothenburger, Ecke Bautzner bis Ende Görlitzer/Alaunpark. Was also tun? Alle Versuche die rollende Chemiebombe zu stoppen erweisen sich als mangelhaft und jegliche abbremsenden Maßnahmen werden wie nichts zu Staub und Sperrmüll zermahlen.
Letzte Chance ist der Zug von Frank Barnes (Denzel Washington) und dem jungen Will Colson (Chris Pine), der sich auf derselben Strecke befindet. Trotz dass auch sie sich beide in größter Gefahr befinden, tüfteln sie einen wahnsinnigen Plan aus, der die einzige noch mögliche Chance bietet, eine riesige Katastrophe zu verhindern. Ein, wie immer in solchen Filmen, Wettlauf mit der Zeit beginnt. Klar wie die Nummer ausgeht, aber wenn Tony so etwas in die Hand nimmt, ist Spannung pur gesichert, auch wenn das Ganze natürlich stark an »Runaway Train « aus dem Jahre 1985 von Andrej Konchalovsky erinnert. Macht aber nix. Super Krawummfilm, dem ich nur auf den Weg geben kann: Bahn frei Kartoffelbrei!
Ray van Zeschau (Dresden21 Sackbahnhofbefürworter)
Ray van Zeschau