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La Zona

Drama, Mexiko 2007, 94 min

Eine Mauer mit Stacheldraht trennt die Bewohner des mexikanischen Villenviertels „La Zona“ von der Welt da draußen - von Slums, Armut, Dreck, Kriminalität und Gewalt. Sicherheit ist alles - in einer Welt, in der die Verhältnisse immer mehr aus den Fugen geraten. Wer es sich leisten kann, schottet sich ab und übernimmt selbst so weit wie nur möglich die Kontrolle über die eigene Umgebung. Hinein nach „La Zona“ kommt man nur mit einer Chipkarte. Die Polizei ist allenfalls ein geduldeter Gast, nicht aber die Hüterin des Gesetzes. Die Gesetze innerhalb dieser Gated Community sind längst privatisiert. Ihre Bewohner sind bereit, sie zur Not auch drastisch anzuwenden.
Eines Nachts bricht die Wirklichkeit in Gestalt dreier jugendlicher Kleinkrimineller in die Idylle „La Zona“ ein. Eine Menschenjagd beginnt, in deren Verlauf fast allen Beteiligten die Maske der Menschlichkeit vom Gesicht gerissen wird. Der Preis der Sicherheit ist hoch, auch der Rest ‚Demokratie’ bleibt auf der Strecke: Die Bewohner misstrauen den Nachbarn, die die Hetzjagd nicht gutheißen und verfolgen sie selber als Verräter.
“La Zona“ ist das selbstgewählte Ghetto der Reichen inmitten eines Hexenkessels. Jenseits der Zone liegt die Welt der Armut, der Glücklosen und (Klein-)Kriminellen, Hilf- und Arbeitslosen. Die Lebensräume der Reichen und der Armen sind durch Lichtsetzung, Ausstattung und Kameraführung deutlich voneinander getrennt. Doch der Regisseur bringt sie in einzelnen Einstellungen immer wieder zusammen, etwa im Panoramabild der Stadt vom Hügel der Zone aus. Dann öffnet sich ein Blick auf die sozialen Gegensätze. Die Überwachungskamera als Fetisch eines paranoiden Sicherheitsbedürfnisses wird zum ästhetischen Standard des Films.
Ein professionell gemachter, sozial engagierter Genrefilm, der bereits mehrfach ausgezeichnet wurde. Rodrigo Plá präsentiert altvertraute Spannungselemente und Genrekonventionen. Er mischt sie aber mit einer Prise Wut, Pessimismus und Hoffnungslosigkeit. Plá bietet einen Thriller voller Schattierungen, mit vielschichtigen, oft gebrochenen Charakteren an. Er zeigt keine Lösungen, nur Möglichkeiten im Drama der Ausweglosigkeit. Beängstigend, wie sehr sich dabei die Grenzen zwischen Realität und Utopie verwischen. Ein Blick auf eine tief zerrissene Gesellschaft, deren soziale Gegensätze jeden Tag explodieren können. In Potsdam wurde vor zwei Jahren die erste bewachte Wohnanlage Deutschlands für Berliner Promis eröffnet.

Buch: Rodrigo Plá

Regie: Rodrigo Plá

Darsteller: Daniel Giménez Cacho, Maribel Verdú, Daniel Tovar, Carlos Bardem, Mario Zaragoza, Andre Montiel, Blanca Guerra

Kamera: Emiliano Villanueva

Musik: Fernando Velazquez

Bundesstart: 11.12.2008

Start in Dresden: 19.02.2009

FSK: ab 12 Jahren