Friedliche Zeiten

Komödie/Drama, Deutschland 2008, 98 min

Der zweite Langfilm der Regisseurin Neele Leana Vollmar nach »Urlaub vom Leben« ist die Romanverfilmung »Friedliche Zeiten«. Der gleichnamige Roman stammt von der Bestsellerautorin Birgit Vanderbeke (Alberta empfängt einen Liebhaber, Abgehängt, Muschelessen u.a.). »Friedliche Zeiten« und auch der Erstlingsroman Muschelessen sind stark autobiographisch gehalten. Auch Birgit Vanderbeke, geboren 1956 im brandenburgischen Dahme ist 1961 mit ihrer Familie in den Westen übergesiedelt.
Nach ihrer Flucht in den Westen 1961 sollten für die Striesows eigentlich friedliche Zeiten beginnen. Aber Mutter Irene sehnt die vertraute DDR zurück, fürchtet die angeblichen „Zweitfrauen“ ihres Mannes Dieter und erwartet täglich den 3. Weltkrieg. Als der Krieg schließlich im Wohnzimmer ausbricht, beschließen ihre Kinder Wasa, Ute und Flori, dem Glück ihrer Mutter etwas nachzuhelfen. Mit ihrem ständigen Spruch „Kinder, ich werde nicht alt, ich sterbe bestimmt mal jung“ verunsichert die Mutter ihre Kinder. Etwas muss geschehen. Um die Mutter endlich glücklich und den Rest der Familie (über)lebensfähig zu machen. Wasa und Ute behalten die Schlaftabletten im Auge und geben sich Mühe, die Mutter in den wöchentlichen Kaffeekreis der Nachbarinnen zu integrieren. Da Papa die Mama immer so aufregt, arbeiten die Kinder sogar gezielt auf eine Scheidung der Eltern hin…
Die Verfilmung trifft mit Leichtigkeit den Ton der Romanvorlage und macht ihn besonders charmant, da er aus der unverstellten Sicht der Kinder erzählt wird.
Für den prickelnd trockenen Humor im Hintergrund sorgen Axel Prahl, Meret Becker und Gustav Peter Wöhler.