Tage und Wolken
Die Geschichte beginnt mit einem Fest. Michelle (Antonio Albanese) hat zu Ehren seiner Frau Elsa (Margherita Buy), die gerade ihren Doktor in Kunstgeschichte gemacht hat, alle Freunde zusammengetrommelt. Am nächsten Morgen gesteht er ihr, dass er schon seit zwei Monaten arbeitslos ist.
Nun sitzen die Beiden in ihrer geräumigen Altbauwohnung zwischen den kleinen Kunstschätzen, die sie sich von den vielen Reisen mitgebracht haben und rechnen. Erst geben sie die Yacht auf, dann die Wohnung und Elsa schließlich auch ihre geliebte Arbeit als Restauratorin, mit der sie kein Geld verdient. Sie beginnt tagsüber im Call-Center und abends als Sekretärin zu arbeiten. Niemandem wollen die Beiden sich anvertrauen, selbst ihrer Tochter Alice (Alba Rohrbacher) und ihren engsten Freunden verschweigen sie anfangs ihre Lage. Elsas Tage werden lang und mühsam, während Michelle immer mehr über den abgelehnten Bewerbungen und gescheiterten Ideen verzweifelt und erkennen muss, dass Stolz der teuerste Luxus ist.
Silvio Soldini (»Brot und Tulpen«) hat kein stilles, bedrückendes Drama geschaffen. Immer wieder gehen die Personen aufeinander los, brechen Konflikte aus, niemals verliert die Geschichte ihre Bewegung und immer wieder gibt es kleine berührende Momente. Man könnte glauben, er wolle uns beweisen, dass Geld doch glücklich macht, aber am Ende ist nur entscheidend, ob Elsa und Michelle weiterhin zusammenhalten werden.
Buch: Doriana Leondeff
Regie: Silvio Soldini
Darsteller: Margherita Buy, Antonio Albanese, Giuseppe Battiston, Alba Rohrwacher, Carla Signoris
Kamera: Ramiro Civita
Musik: Giovanni Venosta
Produktion: Lumière & Co, Amka Films, RTSI
Bundesstart: 09.10.2008
Start in Dresden: 09.10.2008
FSK: ab 12 Jahren