The Devil’s Rejects

Horror, USA 2005, 98 min

Hier kommt wieder mal ordentlich Hallo in die Kinos, und das ist genau das Richtige für (erwachsene) Fans von fast sinnfreien Gewaltorgien. »The Devil’s Rejects« ist die Fortsetzung des zum Trashkult avancierten Schlachtefestes »Das Haus der 1000 Leichen«. Der umstrittene Film machte einst den gestählten Splatterfreund mit der massenmordenden Familie Firefly um den Clown Captain Spalding (Sid Haig) bekannt. Trotz seiner B-Moviequalität wurde Regisseur Rob Zombie, einst Chef der Band White Zombie, eine Fortsetzung ans Portemonnaie gelegt… und man muss sagen, er hat das gar nicht so schlecht gemacht, was nicht unbedingt zu erwarten gewesen wäre. Statt wiederholt das Ganze des Nächtens meuchelnd schlitzend muschepupuhen zu lassen, verlegt Herr Zombie das Ganze größtenteils ans Tageslicht und teilt Familie Firefly nun die Rolle der Gejagten zu. Hier nimmt der Film den Killern jedweden mystisch-bösen Anstrich, und sie können weder aus irgendeiner dunklen Ecke über ihre erbarmungswürdigen Opfer herfallen, noch auf die ausgeklügelten Mordanlagen ihres Hauses zurückgreifen. Aber nicht nur das sadistische Folterspiel mit harmlosen Touristen, wie einer Country-Gruppe mit dazugehörigem Sound, bleibt der Fortsetzung, sondern eben auch die stilsichere Auswahl und handwerklich sehr gut in Szene gesetzten Filmbilder, die sehr an die 70er-Genre-Filme erinnern und damit an Klassiker wie »The Texas Chainsaw Massacre«.
Trotz alledem verspielt Zombie seine guten Pfründe mit allzu ausuferndem abartigen Foltergedöns. Also wirklich ein Film für ein, ich betone noch einmal, erwachsenes Publikum, welches mit viel „fuck“ gespickten dumpfen Dialogen und einem gerüttelt Maß kranker Gewalt gesund umgehen kann. Na dann, Mahlzeit.
Ray van Zeschau