Das Konzert

Drama, Frankreich/Italien/Rumänien/Belgien 2009, 123 min

Radu Mihaileanu (»Zug des Lebens«) kehrt mit seinem dritten Film zu seinen komödiantischen Wurzeln zurück. Mit »Das Konzert« verfilmt er die unerhörte Geschichte des unglaublichen Comebacks eines weltberühmten Orchesters. Die ausgelassene Komödie mit jiddischem und russischem Humor entführt anfangs nach Moskau, wo Musiker sich gegen widrige Umstände nach Paris aufmachen. So kommt, was kommen muss - landen Russen, Sinti, Roma und Juden in der „zivilisierten“ Welt, prallen slawische und rational geprägte westliche Kultur krachend aufeinander.
Die eher tragische Ausgangssituation der Komödie bildet der so genannte Antizionismus, besser Antisemitismus der UdSSR. Viele gebildete und angesehene Menschen wurden mit Berufsverbot belegt, nur weil in ihrem Pass bei Nationalität „Jude“ vermerkt war. Ein großer Anstieg war in den 70ern zu verzeichnen (immerhin ein Fortschritt, während des stalinistischen Terrors drohten Erschießung oder Gulag). Ein solches Schicksal ereilte auch Andrei Filipov. Einst war er Dirigent des weltberühmten Bolschoi-Orchesters in Moskau. Mit seinem besten Freund, dem Cellisten Sacha Grossman fiel er in den 80er Jahren in Ungnade, weil er sich weigerte, jüdische Musiker aus dem Orchester zu werfen. Seitdem ist er als Hausmeister am Bolschoi tätig.
Eines Tages fällt ihm, während er das Büro des Direktors reinigt, zufällig ein Fax des Pariser „Theatre du Châtelet“ in die Hände. Der dortige Direktor Olivier Morne Duplessis lädt das Bolschoi-Orchester zu einem Konzert ein. Spontan steckt Andrei das Fax ein und löscht die dazugehörige e-Mail. Er sieht die Gelegenheit, endlich wieder auf der Bühne stehen zu können und ein tollkühner Plan nimmt Gestalt an…
Natürlich geht nichts glatt, unlösbare Probleme müssen auch mit Unterstützung alten KGB-Personals und neuem Geldadel gelöst werden. Doch am Ende gelingt es, nach Paris zu reisen, und einem turbulenten Finale steht nichts im Wege.
Die Komödie begeisterte Frankreich - zwei „Césars“ und bisher mehr als zwei Millionen Besucher sprechen für sich.
Vor zehn Jahren sorgte der rumänische Regisseur Radu Mihaileanu mit der schwarzen Komödie »Zug des Lebens« für befreiendes Lachen und einen Überraschungserfolg. Die Bewohner eines Stetls nehmen ihr Schicksal 1942 in die eigene Hand und fahren, maskiert als Deportationszug, in die Freiheit. Sein zweiter Film »Geh und lebe« erzählt die Geschichte der Rettung äthiopischer Juden und von ihrem Neuanfang in Israel.
ak