Jalla! Jalla!

Komödie, Schweden 2000, 88 min

Kino aus Skandinavien hat in Filmkunstkinos zur Zeit Hochkonjunktur. Neben den dänischen Dogma-Filmern (ganz aktuell der erste DOGMA-Film einer Regisseurin - Italienisch für Anfänger) sind es vor allem schwedische Regisseure, die mit unkonventioneller Ästhetik und realistischen Geschichten für Furore sorgen. Lukas Moodyssons WG-Komödie Zusammen gehörte im vergangen Jahr zu den Kinohighlights. Bei Jalla Jalla ebnete der Regisseur in der Rolle des Produzenten den Weg für das neue Kinotalent Josef Fares. Der in Schweden beheimatete 24-jährige Libanese Fares hat für seine Multikulti-Komödie zwei wunderbare Helden kreiert.
Mans und Roro heißen die beiden Kumpels, die beim städtischen Gartenamt als Parkpfleger arbeiten. Obwohl ihre Tätigkeit weitgehend daraus besteht, Entengrütze aus dem Teich zu angeln und Hundekot aufzusammeln, sind sie mit sich und der Welt im Reinen. Haben die Jungs doch mit ihren Freundinnen Lisa und Jenny auf der Sonnenseite des Lebens Platz genommen. Zwei plötzliche unvorhergesehene Ereignisse bringen die beiden Freunde aus der Ruhe. Roro wird überfallartig von seinem resoluten libanesischen Vater und der störrischen Oma bedeutet, dass er schnellstens (Jalla! Jalla! Heißt soviel wie schnell! Schnell!) die eigens für ihn ausgesuchte Braut Yasmin zu heiraten habe. Mans plagen derweil bis dahin ungewohnte Potenzprobleme, die das Verhältnis zu seiner Freundin ziemlich trüben.
Josef Fares beweist bei seinem Spielfilmdebüt ein untrügliches Gespür für ebenso komische wie authentische Situationen und Charaktere. Hier liegen auch eindeutig die Pluspunkte dieser uneingeschränkt sympathischen Geschichte. Die Darsteller sind bis in die kleinste Nebenrolle perfekt ausgewählt. Allen voran Jan Fares als Roros Vater, der als ausgemachtes Schlitzohr mit Bauch und Köpfchen die Familiengeschicke lenkt.
Jalla Jalla ! war bereits im vergangenen September in unserem Programm angekündigt, wurde aber wegen des Konkurses der Kinowelt AG zurückgezogen. Wir freuen uns, den frischen Gute-Laune-Film, der im Vorjahr alle Besucherrekorde in seinem Heimatland brach, nun doch noch zeigen zu können.