Für die Liebe noch zu mager?

Drama, DDR 1974, 86 min

Susanne (Simone von Zglinicki) ist 18 und arbeitet in einer Textilfabrik. Zu Hause führt sie für Vater und Bruder den Haushalt. Susanne ist hübsch, hat aber einen Fehler - sie ist einfach zu nett. Von jungen Männern sieht sie sich stets ignoriert, auch von Lutz (Christian Steyer), den sie schon seit Kindertagen kennt und auf den sie ein Auge geworfen hat. Doch ausgerechnet Daisy (Ursula Staack), Susannes Freundin, bekommt von Lutz ein Kind.
Bernhard Stephan gelang mit seinem Regiedebüt eine gelungene Bestandsaufnahme des Alltags, fern politischer Agitation und halbwegs ehrlich, so dass der Film auf Anhieb großen Erfolg hatte. Ein Plus des Filmes ist es, dass er zum Teil ironisch den DDR-Alltag mit seinen Absurditäten verarbeitet.
Und noch eine Besonderheit. Der wunderbare Renft-Song »Als ich ein Vogel war« stammt sozusagen vom Soundtrack des Films, wie noch zwei weitere Songs. So kam es, dass der Film ab Ende der 70er nicht mehr gespielt wurde, denn die Claus-Renft-Combo war verboten worden.