Die Erika und Klaus Mann Story - Escape to Life

Drama, Deutschland 2000, 90 min

Klaus und Erika Mann - zwei schillernden Figuren des Kunst- und Literaturbetriebs der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts - setzen die US-Filmemacherin Andrea Weiss und der Deutsche Wieland Speck mit ihrem Dokumentarfilm ein filmisches Denkmal. Sie erzählen die eng verflochtene Lebensgeschichte der Geschwister durch Spielszenen, Archivaufnahmen und Interviews.
Von der Dokumentarfilmerin Andrea Weiss, die u.a. das Drehbuch zu »Paris Was A Woman« schrieb, stammt auch das im Rowohlt Verlag erschienene Buch »Flucht ins Leben - Die Erika und Klaus Mann Story«, Basis dieses Films. Beginnend mit einem 1939 aufgenommenen, fast spielerischen gegenseitigen Interview zwischen Erika und Klaus Mann beginnt der Blick zurück auf zwei außergewöhnliche Menschen - Schriftsteller, Schauspieler, Bohemiens, Homosexuelle und Pazifisten. Beide heirateten pro forma und lebten dennoch exzessiv ihre Homosexualität aus. Besonders Klaus litt unter dem Ruhm und der fehlenden Anerkennung seines Vaters, während Erika größere Durchsetzungskraft und ein stärkeres Ego bewies. Nach ihrer Flucht aus Deutschland, nahmen sie als Korrespondenten am Spanischen Bürgerkrieg teil, lebten in den USA und England. Die Kraft dieses Dokumentarfilms liegt in den informativen und interessanten Interviews von Zeitzeugen wie mit der jüngsten Mann-Schwester Elisabeth Mann Borghese. Das Spannendste ist ein Gespräch zwischen Erika Mann und Fritz J. Raddatz aus dem Jahre 1969. Da erfährt man viel über eine Existenz ohne Heimat, über Kunst und Literatur eines Jahrhunderts im Umbruch und über ein heute fast unbekanntes Verhalten: Zivilcourage.