Solo Sunny

Drama, DDR 1980, 104 min

Sunny heißt eigentlich Ingrid Sommer, lebt solo, doch keineswegs allein und einsam. Ihr Beruf bringt es mit sich. Sie ist Sängerin. Da bleibt hier und da einer liegen. Doch sie ist es gewohnt, über ihr Leben selbst zu bestimmen. (Sunny am Morgen zu solch einem Schlafgast: „Is ohne… Frühstück“, die Tür fällt ins Schloss).
Der großartige Konrad Wolf und sein Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase zeichneten in Wolfs letztem Film ein ausgesprochen realistisches Lebensbild zwischen Berliner Mietskasernen und provinzialischen Kulturhäusern. Da kacken die Tauben aufs Kopfkissen und die Künstlerin landet bei der VP wegen losem Lebenswandel, schmeißt die doch glatt die Wäsche in die Mülltonne, statt sie zu waschen. In der übrigen Zeit geht es um das kleine Glück zwischen den Alltäglichkeiten, um das nächste Engagement, um die Suche nach einem Partner, der solches Leben trägt und erträgt und um den Traum vom Solo. Dem Soloauftritt, und vielleicht einem nachfolgenden Plattenvertrag und der Chance, jener allwöchentlichen Kulturhaus-Tristesse entfliehen zu können. Doch bislang fressen die Leute ihr Schnitzel und trinken eimerweise Helles, wenn Sunny zu Günter Fischers göttlicher Musik singt. Aber auf der BERLINALE 1979 gab es einen silbernen Bären!

Buch: Wolfgang Kohlhaase

Regie: Konrad Wolf

Darsteller: Renate Krößner, Alexander Lang, Dieter Montag, Klaus Brasch, Heide Kipp, Ursula Braun, Michael Christian, Regine Doreen

Kamera: Eberhard Geick

Musik: Günther Fischer

Produktion: DEFA

Bundesstart:

Start in Dresden:

FSK: ab 12 Jahren