Der Zauber von Malena

Drama, Italien/USA 2000, 96 min

„Ich trat in die Pedale als wollte ich fliehen, und in der Tat floh ich“. Mit diesen Worten beginnt der 13-jährige Renato (Giuseppe Sulfaro) seine Geschichte über seine erste Liebe und die Probleme, die ihm während des Erwachsenwerdens begegneten. Wir sind im sizilianischen Dorf Castelcuto, mitten im Zweiten Weltkrieg. Die Frau, in die sich der Junge verliebt hat, ist die wunderschöne Malèna. Ihr Mann kämpft an der Front, sie kümmert sich um ihren Vater. Ihr stilles und stolzes Auftreten verrät zunächst wenig über ihr Innenleben. Als ihr Mann stirbt, wird sie als junge Witwe zum Objekt der Begierde der Männer des Ortes, derweil sich die Weiber die Mäuler zerreißen und arglistige Gerüchte streuen. Nur Renato hält in bedingungsloser Treue und großzügiger Liebe zu Malèna, obgleich stets aus sicherer Distanz und ohne je ein Wort an seine Traumfrau zu richten. Doch träumen, das kann er wie ein Großer. Davon, irgendwann einmal Malènas Retter und Beschützer zu sein zum Beispiel. Doch als es tatsächlich soweit kommt, muss Renato abrupter erwachsen sein, als es ihm lieb ist…
Regisseur Guiseppe Tornatore kehrt mit diesem symbolischen Drama an den Ort seines bisher größten Erfolges - »Cinema Paradiso« - nach Sizilien zurück. Gekonnt thematisiert er, wie ein großer Junge oder eben junger Mann allein durch seinen Weg zu einem tiefen Verständnis der Liebe und der Verantwortung gelangt. Beruhend auf der Erzählung von Luciano Vincenzoni, besitzt der Film autobiografische Züge. Und keinen geringeren als Mr. Ennio Morricone konnte der Regisseur erneut für die wunderbare Gestaltung der Filmmusik gewinnen.