Kindertransport - In eine fremde Welt

Dokumentation, USA 2000, 122 min

Der Dokumentarfilm von Mark Jonathan Harris (»The Long Way Home«, OSCAR 1999) geht auf die Idee der Produzentin Deborah Oppenheimer zurück, die nach dem Tod ihrer Mutter einen Stapel Briefe fand, die deren Eltern (ihre Großeltern) an die Tochter in England geschickt hatten. Ihre Fragen zu diesem ungewöhnlichen Umstand führten zu einer umfassenden Recherche zum Thema Kindertransport-Kinder, denn Deborah Oppenheimers Mutter war eines dieser Kinder.
Etwa 10.000 großteils jüdische Kinder aus Deutschland, Österreich und der Tschechoslowakei konnten 1938/39 nach England gebracht werden und somit überleben. Die Kinder kamen in britischen Familien und Heimen unter, später sollten die Kinder wieder mit ihren Familien vereint werden. Die meisten von ihnen haben ihre Familien jedoch nie wieder gesehen.
Der Film verbindet auf bewegende Weise Aussagen Überlebender mit zum Teil wenig bekannten Dokumentaraufnahmen jener Zeit. Harris bleibt bei der klassischen Form der Großaufnahmen der Überlebenden, die ihre Erinnerungen direkt in die Kamera erzählen, und einer Kompilation dokumentarischen Foto- und Filmmaterials aus internationalen Archiven. Die dabei erzählten Geschichten zeugen von der Tragik des Holocausts und seiner Zufälligkeit. So riss einer der Väter beim Abfahren des Zuges seine Tochter aus dem in die Sicherheit fahrenden Kindertransport. Nur seine Tochter überlebt die Konzentrationslager - die gesamte Familie starb.
ak

Buch: Mark Jonathan Harris

Regie: Mark Jonathan Harris

Kamera: Don Lenzer

Musik: Lee Holdridge

Bundesstart: 23.11.2000

Start in Dresden: 22.02.2001