Kleine Tricks

Drama, Polen 2007, 95 min

Ein warmer Sommer liegt über der polnischen Kleinstadt, in welcher der 7-jährige Stefek auf die Rückkehr seines Vaters wartet. Dieser hat seine Mutter, ihn und seine Schwester vor Jahren für eine andere Familie verlassen. Täglich beobachtet er am Bahnhof, die in Richtung Großstadt vorbei rauschenden Züge. Da gibt es einen Mann, der immer hier umsteigt und von dem Stefek meint, das könnte sein Vater sein. Wie bekommt man diesen nun dazu, am Laden von Stefeks Mutter vorbei- oder vielleicht hineinzugehen? Stefeks erwachsene Schwester Elka kümmert sich liebevoll um ihren Bruder und verrät ihm alle Kniffe, wie man das Schicksal besticht: Wie stellt man es an, dass die Tüte neben dem Abfallbehälter wie von Zauberhand da hinein gelangt? Wie schafft man es, dass ein Straßenhändler alle seine Äpfel in einem Rutsch verkauft? Stefek lernt im Handumdrehen und versucht, das Schicksal mit Zinnsoldaten und Münzen zu bestechen. Er lässt nichts unversucht, seinen vermeintlichen Vater zurückzugewinnen.
Liebevoll erzählt der polnische Regisseur Andrzej Jakimowski in seinem zweiten Spielfilm vom Sommer auf dem polnischen Land. Seine Hauptrollen hat er mit Laiendarstellern besetzt. Nur so kann er ihre Authentizität, Spontaneität und Einzigartigkeit anzapfen. Seinen Stefek konnte er im allerletzten Augenblick besetzen, nachdem eine ausgiebige Suche zu Ergebnissen geführt hatte, die hinter den Erwartungen zurückblieben. Doch mit dem jungen Damian Ul hat er einen wunderbaren Griff getan, spielt dieser doch seine Rolle weniger, als dass er tatsächlich zum Stefek des Films geworden ist.