Die neun Leben des Tomas Katz

Drama/Komödie, Großbritannien/Deutschland 1999, 88 min

London zur Sonnenfinsternis: Die Planeten sind durcheinander, London auch. Ein geheimnisvoller Fremder entsteigt der Kanalisation und leitet den Weltuntergang ein. Die U-Bahn verselbständigt sich, Polizisten reden noch mehr Unsinn als sonst und Minister für Fisch üben sich in Kriegserklärungen. Der einzige Mann mit Durchblick ist der blinde Polizeipräsident. Doch auch er kann das Unheil nicht verhindern, denn Tomas Katz hat sein Medium gefunden, Dave, den hohlsten aller Uniformträger. Dave beginnt die Welt auszuradieren.
Die Lektüre von Bulgakows »Meister und Margarita« und Fritz Langs Mabuse-Filmen gaben Ben Hopkins die Anregung für sein sehr eigenwilliges Opus. Übliche Kinosehgewohnheiten sollte man besser zu Hause lassen und sich dafür freuen auf eine stilistisch eigenwillige Komödie, die uns unterhaltsam, mit viel schwarzem Humor, doch völlig unblutig in die Apokalypse führt.
Seine Vorbilder leugnet Hopkins nie, er zitiert sie leidenschaftlich. Mal kommen wir uns vor wie in einem der expressionistischen deutschen Stummfilme, mal wie bei Monty Pythons und insgesamt wie in einer großartigen Performance.
Fatalisten wie du und ich finden bestätigt, was wir schon immer ahnten, und wie ernst die Lage ist, beweist allein der Tatbestand, dass am Tag der Pressevorstellung des Films genau zu Filmbeginn eines der seltenen Londoner Taxis (es gibt nur zwei davon in Dresden) vor dem Programmkino Ost parkte.
Warum die Apokalypse bislang ausgefallen ist und wann es endlich klappen wird, erfahren Sie unter http://www.fortune-city.com/roswell/skulls/9/apokalyp.htm . Weitere wertvolle Hinweise und Internetadressen zum Film und zum Weltuntergang verraten wir Ihnen auf der Schauburg-Pinnwand. Ich hoffe, wir sehen uns - es könnte das letzte Mal sein.
f.a.

Buch: Ben Hopkins

Regie: Ben Hopkins

Darsteller: Tom Fisher, Ian McNeice, Tim Barlow

Kamera: Julian Court

Musik: Dominic Scherrer

Produktion: Geißendörfer Film- und Fernsehproduktion, Strawberry Vale

Bundesstart: 11.01.2001

Start in Dresden: 11.01.2001

FSK: ab 12 Jahren