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Zum Tod meiner Mutter

Drama, Deutschland 2021, 135 min

Es geht um den Abschied eines geliebten Menschen, einem Elternteil, welcher bisher ganz selbstverständlich Teil des eigenen Lebens war. Der Film beginnt mit dem Ende. Kerstin, untergebracht in einem katholischen Pflegeheim, ist 64 und schwer erkrankt. Sie will nicht mehr, nicht mehr leiden, nicht mehr leben. Aktive Sterbehilfe ist verboten und sie möchte niemanden zu ihrem Mörder machen. Also beschließt sie, jede Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme zu verweigern. Ihre Tochter Juliane kann nicht helfen, kann nichts tun, außer ihrer Mutter in den letzten Tagen beizustehen. Bis alles still ist. In minimalistischen Einstellungen zeigt der Film das körperliche sowie seelische einander Näherkommen, während sich die beiden gleichzeitig allmählich loslassen. Juliane begleitet ihre Mutter vom Entschluss zu sterben, bis es zu Ende geht. Sie sieht dabei zu, wie Angehörige und nahestehende Personen Abschied von Kerstin nehmen. Und zwischendurch verarbeitet sie das Erlebte in Gesprächen mit Freunden. Der Tod tritt langsam ein, doch trotzdem ist es ein unerbittlicher Wettlauf gegen die Zeit.

»Zum Tod meiner Mutter« feierte seine Weltpremiere als einer der eindrücklichsten Filme der diesjährigen Berlinale. Ruhig, außerordentlich intensiv und tief berührend erzählt er vom Verlust, den jede(r) einmal durchleben muss: dem Tod der Eltern. Fast dokumentarisch thematisiert er die Kraft, die man braucht, um sich dem zu stellen und damit auseinanderzusetzen. Jessica Krummacher bringt ein sehr persönliches Werk auf die Leinwand, in dem sie Regie geführt hat, dessen Drehbuch sie geschrieben hat und in dem sie ihre eigenen Erfahrungen verarbeitet.
J. Ahr