Love Sarah - Liebe ist die wichtigste Zutat

Man ist mittlerweile so hungrig nach neuen Filmen, dass man auch ruhig mal darauf pfeifen kann, was Kritiker sagen. Wer bei »Love Sarah« einen ausgezeichneten und kunstvollen Art House-Film erwartet, der möge weiter blättern. Wer nach diesen letzten Monaten einfach was fürs Herz will: Freundin, starke Schulter und/oder Taschentücher schnappen und ab ins Kino. Ich schwankte schon beim Trailer zwischen Augenpipi und Hunger. Denn die Geschichte dreht sich im Grunde um den Traum einer verführerischen Bäckerei: Sarah ist eine bekannte Londoner Konditorin, und es war stets ihr Herzenswunsch, eine eigene Bäckerei im Londoner Stadtteil Notting Hill zu eröffnen. Als Sarah überraschend stirbt, hinterlässt sie ihrer 19-jährige Tochter Clarissa einen teuren Mietvertrag für einen Laden. Clarissa (Shannon Tarbet) ist fest entschlossen, den Traum ihrer Mutter wahr werden zu lassen und überredet Sarahs beste Freundin Isabella (Shelley Conn) und ihre exzentrische Großmutter Mimi (Celia Imrie) dazu, ihr zu helfen. Geeint durch die gemeinsame Trauer stürzen sich die drei Frauen in die abenteuerliche Welt der Konfiserie und natürlich bald auch in neue Hoffnung und Liebe. Tja, so ist das eben: In Notting Hill passieren spätestens seit 1999 die romantischsten Filmdinge…
Die deutsche Regisseurin Eliza Schroeder hat in ihrer englischen Wahlheimat eine humorvolle, emotionale Tragikomödie mit einem bezaubernden Ensemble geschaffen, die gleichzeitig berührt und einem das dank der kulinarischen Köstlichkeiten von Spitzenkoch Yotam Ottolenghi das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt. Ziel erreicht!
Viktoria Franke