Der Krieg in mir

Dokumentation, Schweiz/Deutschland 2020

„Ich möchte Menschen inspirieren, sich mit ihrer Familiengeschichte zu beschäftigen.”
Auf seinem Weg trifft der Autor Menschen aus Deutschland, Weißrussland, Frankreich und der Schweiz, die ähnliche Erfahrungen haben und neue Blickwinkel auf den Umgang mit unserer Vergangenheit werfen. So erzählt der Film über die deutschen Grenzen hinaus von der Generation der heute 35- bis 50-jährigen Kriegsenkel aus Ost und West, deren Leben auf besondere Weise von der europäischen Kriegsgeschichte und den traumatischen Erfahrungen ihrer Eltern und Großeltern geprägt zu sein scheint.
Anhand der eigenen Familiengeschichte und in Gesprächen mit Wissenschaftlern, Historikern, Therapeuten und Autoren geht Regisseur Sebastian Heinzel der Frage nach, wie einschneidende kollektive Ereignisse wie Flucht, Vertreibung und Völkermord bis in die zweite und dritte Generation hineinreichen. Er zeigt Verflechtungen von Orten, Menschen und Handlungen, die, wenn die Zusammenhänge klar werden, in den Familien Knoten lösen und Veränderungen zulassen. Neue Forschungen aus der Epigenetik geben Hinweise darauf, dass enorme Stresserlebnisse das Erbgut verändern. Es sind bahnbrechende Erkenntnisse, die deutlich machen, dass Nachfahren tatsächlich ein Erbe auf ihren Schultern tragen - oftmals ohne sich dessen bewusst zu sein.