Er nannte sich Y - Der unbekannte A.R. Penck

Dokumentation, Deutschland 2019, 45 min

A.R. Penck wurde 1939 als Ralf Winkler in Dresden geboren und ist der vielleicht berühmteste Autodidakt der Kunstgeschichte: ob als Schlagzeuger, Maler, Grafiker, Bildhauer, Filmemacher oder Dichter.
Wie macht man einen Film über einen Künstler, der nicht nur als Maler, Grafiker und Bildhauer, sondern auch als Musiker, Filmemacher und Dichter überaus produktiv in Erscheinung getreten ist? Wie geht man mit der zeitgeschichtlichen Dimension einer Künstlerpersönlichkeit um, die, noch im Osten lebend, im Westen ausgestellt wurde und die deswegen über 20 Jahre lang unter repressiven Maßnahmen des Ministeriums für Staatssicherheit zu leiden hatte, davon fast zehn Jahre im Westen? Die umfangreichen Recherchen zum Film förderten bisher unbekanntes Ton- und Filmmaterial, Fotos und kleine Kunstwerke zu Tage. Als besonderer Glücksfall erwies sich der Fund von 25 verschollen geglaubten Super-8-Filmen, die Ralf Winkler alias A.R. Penck gemeinsam mit Wolfgang Opitz zwischen 1970 und 1980 in Dresden realisierte. Darunter befinden sich einzigartige Aufnahmen, die Penck bei der Arbeit zeigen und bislang unbekannte Kunstaktionen dokumentieren. Ehemalige Weggefährten, wie Peter Makolies, Achim Freyer, Wolf Kahlen oder Volker Henze, aber auch bedeutende Ausstellungsmacher wie Kasper König und Dieter Koepplin geben Auskunft und offenbaren einen sensiblen wie politischen Künstler, der seine Ideen unter allen Umständen zu verwirklichen suchte und auch die Konfrontation mit dem System nicht scheute.
Besonders aufschlussreich erwies sich das Archiv des Kölner Fotografen Benjamin Katz, in dem über 20.000 Aufnahmen von A.R. Pencks Schaffenskraft, seinem Ideenreichtum und seiner Vielseitigkeit zeugen. Der Film, der mit Unterstützung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden für die von Mathias Wagner im Albertinum kuratierte Ausstellung „Ich aber komme aus Dresden (check it out man, check it out)“ konzipiert wurde, erlaubt neue Perspektiven auf A.R. Pencks Leben und Wirken vor 1980.

Regie: Thomas Claus

Produktion: rbb

Bundesstart:

Start in Dresden: