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47 Meters Down: Uncaged

Thriller/Abenteuer, Großbritannien 2019, 88 min

Haifisch-Horrorkino ist ein gutes Beispiel, um eine Kreativmethodik zu erklären. Etwas Gutes, Bestehendes nehmen, mit etwas Neuem kombinieren und noch einen kleinen Husten Magie obendrauf. Fertig ist eine neue großartige Sache, die vertraut, aber auch interessant ist. Als Ausgangspunkt für Killerfische in dubiosen Gewässern nehmen wir mal den Klassiker »Der weiße Hai«. »Open Water«, die wahre Geschichte zweier Taucher, von ihrem Tauchschiff getrennt und allein im freien Meer festsitzend, verlieh der Tatsache, in Haifischgewässsern zu sein, noch extra Schrecken. In »47 Meters Down« riss der Tauchkäfig zweier Touristinnen von der Kette, worauf sie am Meeresgrund nur einander und die vorher angestachelten Haie hatten. Quasi versenkt, eingesperrt auf kleinstem Raum, limitierte Kommunikationsmöglichkeiten und baldiger Tod durch Ersticken. Es trifft sie also gleichzeitig schlimmer, aber irgendwie auch besser als Ryan Reynolds in »Buried« (eingesperrt auf kleinstem Raum, mit limitierten Kommunikationsmöglichkeiten und baldigem Tod durch Ersticken, verbuddelt im Irak). Nun werden Höhlenpanik und deren tödliche Bewohner aus »The Descent - Abgrund des Grauens« hinzugemischt.
Vier Freundinnen machen gemeinsam Urlaub. Aber sie haben kein Interesse daran, auf ausgetretenen Pfaden abgefertigt zu werden. Stattdessen fassen die jungen Frauen einen Tauchgang ins Auge, der sie zu den Überresten einer versunkenen Maya-Stadt führen soll. In den Unterwasser-Höhlen warten allerdings nicht nur die Reste einer untergegangenen Zivilisation, die einst Menschen geopfert hat, auf die Entdeckerinnen. Die Freundinnen müssen stattdessen schnell feststellen, dass sie in ein höllisches Gewässer eingetaucht sind. Hier unten lauert in einem engen labyrinthischen Höhlensystem die tödlichste Hai-Art der Welt, in dessen Territorium sie eingedrungen sind und die nun nach Blut lechzt.
José Bäßler