Otomo

Drama, Deutschland 1995, 85 min

„Blutbad auf offener Straße“ titelte eine Tageszeitung und berichtet vom schwersten Verbrechen in der Geschichte der Stadt Stuttgart, das im Sommer 1989 wochenlange Diskussionen über Ausländerfeindlichkeit, Hass und Schusswaffeneinsatz bei Polizeibeamten auslöst.
Am Morgen des 8. August 1989 wird der westafrikanische Asylbewerber Frederic Otomo (Isaach de Bankolé - „Night on Earth“) bei einer Fahrausweiskontrolle in der Straßenbahn festgehalten. Er gerät in Panik, reißt sich gewaltsam los und flieht. Als Otomo wenige Stunden später auf einer Brücke gestellt wird, ersticht er zwei Polizisten, verletzt drei weitere und wird von einem der Beamten erschossen.
Aus der Perspektive Otomos und aus der zweier junger Polizeibeamter erzählt der weitgehend fiktive Film , was sich in den Stunden vor der Bluttat ereignet haben könnte. Regisseur Frieder Schlaich gelingt eine realistische und spannende, emotionale und doch nüchterne Situationsbeschreibung der bundesrepublikanischen Gegenwart. Er zeigt die Tristesse und Perspektivlosigkeit im Leben Otomos,o zu seiner Wahnsinnstat getrieben hat, ohne den Täter in die Rolle eines Opfers zu zwängen. Gleichzeitig wird der Alltag der beiden jungen Polizisten dargestellt, deren tragischer und sinnloser Tod am Ende des Films steht.

Regie: Frieder Schlaich

Darsteller: Isaach de Bankolé, Eva Mattes, Hanno Friedrich, Lucia Schlör, Barnaby Metschurat

Bundesstart: 16.03.2000

Start in Dresden: 30.03.2000