Tel Aviv on Fire

Bedenkt man, in welch angespanntem Verhältnis sich Araber und Juden seit über einem halben Jahrhundert befinden, scheint eine Komödie, deren Protagonisten sich täglich am Checkpoint zum Westjordanland treffen, kein Selbstläufer zu sein. Die Idee ist komplett durchgeknallt: Salam (Kais Nashif), der arabische Drehbuchautor einer beiderseits der Grenze beliebten TV-Soap, gerät in eine gewisse Notlage, als seine Arbeit an den zukünftigen TV-Folgen von General Assi (Yaniv Biton), dem israelischen Kommandanten des Checkpoints, okkupiert wird.
In »Tel Aviv On Fire« macht Manal, eine arabische Spionin, dem israelischen General Edelman schöne Augen und versucht herauszufinden, was es mit den Kriegsgerüchten auf sich hat. Die Soap spielt 1967 kurz vor dem Ausbruch des 6-Tage-Kriegs. Selbstverständlich hat Assi auf die historischen Ereignisse seine ganz eigene Sicht. Nachdem er bemerkt, wer ihm da jeden Tag durch die Kontrolle rutscht, beschließt er, den weiteren Verlauf der Affäre, ja vielleicht auch des ganzen 6-Tage-Krieges in seine eigenen Hände zu nehmen. Ersteres, um seinem Eheweib zu imponieren, das eine glühende Sympathisantin von Manals Eroberungsversuchen ist, letzteres aus ganz pragmatisch-beruflichen Gründen. Könnte man doch mithilfe dieses kleinen Autors jenen Feldzug von 1967 noch einmal, und noch viel grandioser gewinnen. Hier beginnen Salams Probleme. Zwar schlagen die ersten gemeinsam mit Assi verfassten 'Änderungen' im Skript ein wie eine Bombe, doch wenn es um den Erfolg von Manals Mission geht, haben die Finanziers der TV-Soap ihre eigenen Vorstellungen. Wenigstens im Fernsehen wollen sie es den Israelis mal so richtig zeigen…
Alpa Kino