Liebesfilm
Das Beste an »Liebesfilm« ist, dass im Titel schon alles abgehakt ist und man sich auf die wesentlichen Aspekte des Films konzentrieren kann. Zum Beispiel, dass der Film auch „Bildungsfilm“ heißen könnte, er dann allerdings wohl das falsche Publikum angezogen hätte. Hey Ladys! Ihr fragt euch, warum sich eure Typen manchmal irgendwie komisch verhalten, wenn es um Bindung, Verpflichtung und Kinder geht? Hier wird euch geholfen. Die Handlung dreht sich um Lenz. Lenz hat noch Spaß am Leben, er ist Tagträumer, charmant, fantasievoll und - wie es sich für einen Dreißigjährigen in Berlin gehört - mental nicht mal annähernd bereit, sein Meer an Möglichkeiten in eine Flussenge an Verbindlichkeiten einzutauschen. Nach einer verballerten Nacht findet er sich in einem Berliner Dachgarten wieder, ihm gegenüber ist Ira. Er verliebt sich sofort und die Handlung erfüllt, was der Titel schon ankündigte. Soviel dazu, zurück zum Lernaspekt. Man lernt verdammt gute Witze. Verraten kann ich natürlich keinen, denn wenn ich mich schon unsensibel in die Scheiße reite, dann will ich zumindest die Gesichter sehen. Um es abzuschließen, Männer werden ehrlicher dargestellt als bei Matthias Schweighöfer und Frauen bekommen mehr Kompetenz zugestanden als bei Till Schweiger. Noch drei letzte Erkenntnisse: Männer sind auch Pussies. Deutsches Kino sollte öfter schräges Zeug wagen. Nutzt ’nen VPN (den hier zum Beispiel ogy.de/dl5v).
José Bäßler
Buch: Emma Rosa Simon, Robert Bohrer
Regie: Emma Rosa Simon, Robert Bohrer
Darsteller: Eric Klotzsch, Lana Cooper, Gerdy Zint, Hartmut Becker, Sabine Vitua, Katharina Sporrer, Roberto Guerra, David McEnulty
Kamera: Emma Rosa Simon
Musik: Daniel Glatzel
Produktion: Eva Kemme, Tobias N. Siebert, Ansgar Frerich, Jörg Schneider
Bundesstart: 02.05.2019
Start in Dresden: 02.05.2019
FSK: ab 12 Jahren