Französisch für Anfänger

Komödie, Deutschland/Frankreich 2006, 93 min

Wer bei diesem Titel glaubt, er bekommt es mit dem Fortgeschrittenen-Kurs jener erfolgreichen dänischen Produktion zu tun, quasi als charmantere Fortsetzung, der irrt und wird sich auch im Folgenden nicht recht wohl fühlen. Denn Zielgruppe dieser frech vergnüglichen Frankreich-Tour sind die echten Anfänger. Unsere ABC-Schützen in Sachen Sprache, Leben oder Liebe, die PISA-geplagten Schüler einer Gymnasialklasse. Wenn man sechzehn und ein Junge wie Henrik ist, gibt es eine ganze Menge coolerer Dinge, als ausgerechnet in der zungenbrecherischen Sprache der ach so kulinarisch gebildeten Franzosen zu parlieren. Und die, zugegeben berechtigten, Unmutsäußerungen des Französischlehrers trägt man wie ein echter, im Kampf verwundeter, Held. Auch wenn die ganze Klasse lacht. Als Henrik gerade bei Valerie den Französisch-Hasser raushängen lässt, landet er dummerweise voll mit dem Gesicht im Fettnapf. Valerie ist Halbfranzösin und zudem äußerst attraktiv. Also macht er eine 180 Grad Wendung, denn schließlich liest er ja Jules Verne im Original. Valerie findet ihn trotz seiner Flunkereien ziemlich cool und mit einem Augenaufschlag bringt sie Henrik und dessen Freund Johannes sogar dazu, am alljährlichen Schüleraustausch teilzunehmen. Eine Reise inmitten Chanson trällernder Franko-Freaks direkt in die tiefste Provinz unseres Nachbarlandes. Wo nach allerlei vorhersehbaren kulturellen Zusammenstößen wirklich große Fragen geklärt werden. Rotwein gehört nicht ins Müsli. Ein Mädchen sollte nie den ersten Schritt tun. Erst recht nicht in Frankreich, dem Land der romantischen Liebeserklärungen. Das alles bringt Henrik gehörig ins Schwitzen. Und während Valerie und Mathieu ihre Wiedersehensfreude gehörig feiern, muss sich Henrik der eindeutigen Avancen der hübschen Charlotte erwehren… Ausgestattet mit pressfrischen „Wir sind Helden“ Songs in französischer Sprache und unter echten Ferienlager-Bedingungen in St. Symphorien-sur-Coise bei Lyon gedreht, entwickelt sich bei den schauspielernden Abiturienten sehr schnell eine ausgelassene »La Boum« Stimmung.