Transamerica

Drama/Komödie, USA 2004, 103 min

Das Leben ist mehr als die Summe seiner Teile. Bei den meisten Menschen geht die Lebens-Addition jedoch ohne Rest auf. Nicht so bei Bree (Felicety Huffman). Sie hat lange gerechnet, bis sie endlich wusste wohin mit dem Rest. Als Bree noch Stanley hieß, war sie ein Mann. Momentan spart sie jeden Cent für ihre OP, denn noch sieht Bree nur aus wie eine Frau. Erst nach ihrer OP wird sie eine sein. Das heißt, wenn ihre Rechnung aufgeht. Zwischendurch bekommt sie einen Anruf aus der Vergangenheit und erfährt, dass eine Liebesnacht beim Highschool-Abschlussball nicht ganz ohne Folgen blieb. Aus dem New Yorker Gefängnis telefoniert ein gewisser Toby mit ihr, Brees Sohn oder besser Stanleys Sohn. Als sich die beiden begegnen, hält sich Bree an das, was ihr Therapeut ganz dringlich fordert; sie muss Stanley und dessen Leben hinter sich lassen. Nur so wird eine geschlechtsumwandelnde Operation ein Erfolg. Kein Wunder, dass der junge Toby sie für eine Missionarin von der Resozialisation hält. Da es für Bree schon hart genug ist, zu hören was Toby jetzt vorhat, belässt sie es erst einmal dabei. Sie spielt die fürsorgliche Mutter Sabrina und hilft Toby bei dessen Suche nach Stanley.
Regisseur Duncan Tucker schickt eine grummelnde, schrullige Fast-Frau zusammen mit einem ex-pubertierenden Fast-Mann quer durchs Land. Nicht durch irgendein Land, die Rede ist von den USA, Midwest. Sicher wird es einige Gemeinden und speziell Kirchen geben, bei denen Duncan Tucker und dessen Crew übernachtet haben und von denen sie nach Erscheinen des Filmes (mit einer Frau in der Hauptrolle kann man alles mögliche erzählen) auf Lebenszeit mit dem Bannfluch belegt sind.
Bree mit ihren klösterlichen Ansichten einer Hausfrau aus den Sechzigern begleitet Toby bei dessen Suche nach seinem neuen Leben, er will den Vater finden und nebenbei will er an der Westküste ein Porno-Star werden. Hmm, ja ! Man kann sich also denken, dass bei dieser Aufgabenstellung ein paar Unbekannte zuviel sind, die erst noch gefunden werden wollen. Wie etwa Calvin (Graham Greene), ein lebenserfahrener alter Farmer, der sich auf Anhieb in Bree verliebt. Oder Brees Eltern, die sich im Film so verhalten müssen, wie es amerikanische Eltern eben müssen, wenn sie statt eines Sohnes jetzt eine Tochter haben.
C.Fredo

Buch: Duncan Tucker

Regie: Duncan Tucker

Darsteller: Felicity Huffman, Kevin Zegers, Fionnula Flanagan, Elizabeth Pena, Graham Greene, Burt Young, Carrie Preston

Kamera: Stephen Kazmierski

Musik: David Mansfield

Produktion: Belladonna, Linda Moran, René Bastian, Sebastian Dungan

Bundesstart: 16.03.2006

Start in Dresden: 16.03.2006

FSK: ab 12 Jahren