Wszystko co kocham - Alles was ich liebe

Drama, Polen 2009

Wir schreiben das Jahr 1981 und es ist Sommer. Das heißt: Es ist warm, das Meer rauscht gegen die pommersche Küste und ein Elektriker namens Lech Wa??sa schließt gerade mit seiner Gewerkschaft Solidarno?? den Kommunismus kurz. Janek (Mateusz Ko?ciukiewicz) schwirren aber ganz andere Dinge im Kopf herum - seine Schülerband WCK (Wszystko co kocham) spielt harten Punk und rebelliert so ziemlich gegen alles. Außer natürlich gegen Basia (Olga Frycz), Janeks große Liebe.
Aber so einfach ist das alles nicht, genau wie bei Romeo und Julia. Denn Basias Vater ist Oppositioneller, Janeks Vater (Andrzej Chyra) hingegen bei der Marine und damit treuer Staatsdiener. Und auf den Sommer folgt der Winter, was in Polen heißt: Kriegsrecht, Verhaftungen, Zensur, Repressionen, Schluss mit lustig.
Aus dieser Konstellation hätte Jacek Borcuch (geb. 1970) problemlos eine klischeebeladene Geschichtsstunde über heldenhaften Widerstand und böse Staatsmacht basteln können. Aber so einfach war das alles nicht - nicht jeder Staatsdiener war überzeugter Kommunist und nicht jeder Oppositionelle war ein Märtyrer. Und so verwischt Borcuch in dieser erfrischenden, jugendlich-wilden Coming-Of-Age-Story gekonnt die Fronten und zeigt uns, wie schwierig manchmal die Unterscheidung zwischen „dafür“ und „dagegen“ ist. Den kongenialen Soundtrack dazu liefert natürlich bollernder No-Future-Punk u.a. der Anarcho-Haudegen von Dezerter.
»Alles was ich liebe« wurde 2011 als offizieller polnischer OSCAR-Kandidat für den besten nicht-englischsprachigen Film nominiert.