Schlaraffenland

Drama/Action, Deutschland 1999, 114 min

Kurz vor Weihnachten. Die prallgefüllten Kaufhäuser präsentieren sich dem Kaufrausch des Durchschnittsbürgers von ihrer schönsten Seite. Tagsüber. Für eine Clique, die unter Führung ihres charismatischen Leaders Laser (Ken Duken) nachts in solch einen Einkaufstempel einsteigt, bietet es den ultimativen Kick. Abfeiern im Schlaraffenland, mit Pillen und ohne Ende Konsumzeug. Doch die im Kaufhaus befindlichen vier Sicherheitsbeamte haben ihre eigenen Vorstellungen, vorallem vom Inhalt des reichlich gefüllten Kaufhaustresors. Es entbrennt ein tödlicher Kampf zwischen den beiden Gruppen, der durch eine brutale Dynamik des Geschehens, durch Überreaktionen beider Seiten entfacht wird. Hauptakteure sind Popp (Heiner Lauterbach) der Chef der Sicherheitsgruppe, der den Einbruch als willkommene Gelegenheit sieht, den Tresor zu räumen und die Tat den Einbrechern zuzuschreiben, die zwischen den Fronten stehenden Mona (Franka Potente) und Laser, der auf Rache für den Unfalltod seiner Freundin aus ist.
Der erste Kinofilm Friedemann Fromms, bisher mehrere Kurzfilme und Tatorte, beeindruckt durch die fulminante Mischung aus Action- und Problemfilm. Eher beiläufig gelingt ihm das Porträt einer Generation, die sonst kaum so stimmig erfasst wird. Neben Ken Duken agieren viele interessante neue Gesichter, u. a. Daniel Brühl (Wenn Kinder töten), Tobias Schenke, Denise Zich. Die Musik von Paul van Dyk bis Apollo four Forty unterstütz die Dynamik des Films und seine Ästhetik hervorragend. Entstanden ist ein wirklich beeindruckender Film (auch wenn zum Schluß der pädagogische Zeigefinger kurz aufblizt.), der den Zuschauer bis ans Ende fesselt.

Buch: Christoph Fromm

Regie: Friedemann Fromm

Darsteller: Heiner Lauterbach, Franka Potente, Jürgen Tarrach, Ken Duken, Daniel Brühl, Tobias Schenke, Denise Zich

Kamera: Jo Heim

Produktion: hager-moss-film

Bundesstart: 11.11.1999

Start in Dresden: 11.11.1999