Ben Hur
1960 wurde Ben Hur mit elf Oscars ausgezeichnet. Der Film mit Charlton Heston in der Hauptrolle brach sämtliche Produktionsrekorde und war auch rein physisch dank seiner Laufzeit von 222 Minuten ein ansehnliches Stück Filmgeschichte. Obwohl es der erste Film war, bei dem intensiv mit Bluescreen-Technik gearbeitet wurde, wollte Hollywood nach 57 Jahren das Epos mit verbesserter Technologie noch monumentaler auf die Leinwand bringen. Das Versprechen scheint erfüllt, denn die Neuauflage gleicht einem Feuerwerk an Effekten, Spannung und Action. Kurz gefasst: Fluch der Karibik meets Gladiator meets 300. Was dabei auf der Strecke bleibt, ist der Charme des Originals. Aber ist das wirklich wichtig? Nicht, wenn man gute Unterhaltung will. Statt eines bloßen Neuanstrichs erhält die Geschichte des Judah Ben-Hur durch Action-Experten Timur Bekmambetov ein komplett neues Feeling. Die Story selbst indes bleibt gleich: Eine Intrige seines Adoptivbruders Messala trennt den wohlhabenden Ben Hur von seiner Familie und zwingt ihn als Sklaven auf eine römische Galeere. Es ist der Wunsch nach Rache, der Ben Hur schließlich allen Gefahren zum Trotz zurück nach Jerusalem führt und der schließlich in dem wohl legendärsten Wagenrennen der Filmgeschichte gipfelt. Immerhin, Bekmambetov fasst sich ein wenig kürzer als Vorgänger William Wyler und bringt es auf „nur“ 144 Minuten. Hauptdarsteller Jack Huston (sein Opa ist der legendäre John Huston) liefert hier seine erste große Rolle ab. Daher ist es vielleicht ganz gut, dass ihm mit Morgan Freeman ein herrlich selbstironischer weiser Wegbegleiter an die Seite gestellt wird.
Viktoria Franke
Buch: Keith R. Clarke, John Ridley nach einem Roman von Lew Wallace
Regie: Timur Bekmambetow
Darsteller: Jack Huston, Toby Kebbell, Nazanin Boniadi, Pilou Asbæk, Rodrigo Santoro, Haluk Bilginer, Marwan Kenzari, Moises Arias, Yasen Atour
Kamera: Oliver Wood
Musik: Marco Beltrami
Produktion: Mark Burnett, Sean Daniel, Duncan Henderson, Joni Levin
Bundesstart: 01.09.2016
Start in Dresden: 01.09.2016
FSK: ab 12 Jahren