Gloomy Sunday - Ein Lied von Liebe und Tod

Drama, Deutschland/Ungarn 1999, 112 min

László Szabó (fast ohne Mimik von Joachim Król gespielt) und Ilona Varnái (Erika Maroszán, in ihrem vielversprechenden internationalen Debüt) führen ein Feinschmeckerrestaurant im Budapest des Jahres 1935. Sie lieben sich. Als eines Tages ein neuer Pianist gesucht wird, stellen sie den jungen Komponisten András Aradi (Stefano Dionisi) ein. Auch er verliebt sich in die schöne Frau, und es entwickelt sich eine Dreiecksgeschichte, in der alle, Dank ihres diplomatischen Geschicks und ihrer Ehrlichkeit, in einer Art von Glück leben können. Dann verfällt der deutsche Kaufmann Hans Wieck (Ben Becker) ihrer Schönheit. Es ist ihr Geburtstag, und vom romantischen András bekommt sie das „Lied vom traurigen Sonntag“ geschenkt. Dieses Lied entstand tatsächlich in jener Zeit und ging als die Selbstmörderballade um die Welt. Arti Shaw, Billy Hollyday oder auch Elvis Costello haben es gespielt, und der Soundtrack gibt diese musikalische Entwicklung akribisch und auch dramatisch wieder. Und dramatisch ist auch der Wendepunkt des Films, denn eines Tages kommt Hans zurück, als SS-Offizier. In seiner Eigenschaft als Herr über Leben und Tod sucht er das mühsam gehaltene Gleichgewicht zwischen Ilona und ihren Männern zu zerstören. So wird der Film zu einer Parabel über Toleranz und Opportunismus, Liebe und Trauer und über ohnmächtigen Stolz und Demütigung. Es ist einer der wenigen deutschen Filme, die direkt auf den internationalen Markt zugeschnitten sind (s. Titel) und, wenn vielleicht auch nicht in den USA, Erfolg haben werden.