Therapie für einen Vampir

Fantasy/Komödie, Österreich/Schweiz 2014, 88 min

Geht es um Dr. Freud, muss es nicht immer bierernst zugehen. Diesem Ansatz folgt Autor und Regisseur David Ruehm und nähert sich dem Dr. und der Psychoanalyse mit Wiener Schmäh und einem ironischen Ton. Dazu lässt er auf Sigmund Freuds Couch einen Vampir Platz nehmen. Diese Ausgangssituation eröffnet zahlreiche Möglichkeiten für ein buntes Treiben rund um Couch, Traumdeutung und den Austausch von Körperflüssigkeiten, das mit Tobias Moretti, Lars Rudolph (auch mal wieder zu erleben) und Jeanette Hain auch vorzüglich besetzt ist. Eine flotte Vampirkomödie mit Anspruch sozusagen.
Die Geschichte ist einfach und doch kompliziert genug: Wien, Anfang der 30er Jahre. Auf Sigmund Freuds Couch findet sich ein mysteriöser Graf ein, der seines Daseins überdrüssig und von seiner Frau, der Gräfin, einfach nur noch genervt ist. Was Freud nicht weiß, ist, dass der nächtliche Patient ein Vampir ist. Dieser scheint seinen Lebensdurst aber sehr schnell wiederzuerlangen, als er Lucy auf einem Bild bei Freud begegnet. In ihr seine vor Hunderten von Jahren verblichene Geliebte wiedererkennend, versucht er Lucy mit allen Mitteln für sich zu gewinnen. Dem Graf schwebt ein komplizierter Partnertausch vor. Elsa mit dem wenig erfolgreichen Künstler Viktor zu verkuppeln hätte den Vorteil, dass endlich ein Abbild von Elsa entstehen könnte. Das könnte ihr beweisen, dass sie noch immer schön ist. Und so dauert es nicht lange, bis die Gräfin das bunte Treiben ihres Sarg-Nachbarn bemerkt. Der Ehestreit ist perfekt. Und wird mit spitzen Zähnen geführt.
ak