Asterix im Land der Götter
Seien wir doch mal ehrlich. So richtig haben niemandem von uns die letzten drei »Asterix« Filme gefallen. Ich vermute, diese Realfilmadaptionen haben sich größtenteils aus französischem Nationalstolz und Eltern finanziert, die froh waren, ihre Kinder zwei Stunden irgendwo zwischenparken zu können. Doch letztendlich ist das Grauen nun vorbei und alles wird wieder brav animiert. Zwar in gewöhnungsbedürftigem 3D, dafür aber wieder mit jeder Menge Cartoon- und Slapstickhumor. Immer noch hat Julius Cäsar mit seinen Truppen fast ganz Gallien besetzt. Doch im Norden leistet ein kleines Dorf weiterhin erbitterten Widerstand.
In diesem Dorf wohnen der etwas kleine, aber recht pfiffige Asterix, sein wuchtiger Kumpel Obelix und noch ein ganzer Haufen anderer eigensinniger Charaktere. Der Druide Miraculix gehört auch mit dazu. Auf Grund seines Zaubertrankes ist es dem Dorf möglich, den Armeen Cäsars die Stirn zu bieten. Doch dieser hat sich Tips beim „Deutschen Vermieterverein“ geholt und setzt auf die Allzweckwaffe gegen Punks, Rentner oder sonstige rechtlich abgesicherte Immobilienbesetzer, die einfach nicht gehen wollen. Gentrifizierung. Cäsar lässt eine beeindruckende Luxuswohnanlage für reiche, vergnügungssüchtige Römer direkt neben dem Dorf errichten. Er hofft so, die Gallier mit dem Reichtum und Wohlstand seiner Kultur zu bekehren beziehungsweise den Rest dermaßen zu vergraulen, dass sie von alleine gehen. Doch die rebellischen Dorfbewohner rund um Asterix und Obelix haben da noch ein Wörtchen mitzureden. Trotz 3D endlich mal wieder ein vernünftiger Asterix-Film.
José Bäßler
Buch: Alexandre Astier
Regie: Louis Clichy, Alexandre Astier
Produktion: M6, Alexandre Astier, Louis Clichy
Bundesstart: 26.02.2015
Start in Dresden: 26.02.2015
FSK: o.A.