Wir sind die Neuen

Komödie, Deutschland 2014, 92 min

Man kennt das ja: Deutsche Studenten-WGs sind spießige, langweilige Streber-Enklaven inmitten des pulsierenden Lebens. Wo das durchbachelorisierte Leben mit Studium, Abschluss und Karriere einen knallharten Akkord vorgibt. Partylärm oder durchzechte Nächte sind das Letzte, was die kurz vorm Jura-Examen stehende Katharina gebrauchen kann. Der hochneurotische Thorsten geht nicht mal zum Lachen in den Keller und die wertkonservative Barbara buchstabiert Ehe wie Einzelhaft. Ausgerechnet für diese drei Miesepeter hält das Drehbuch eine Überraschung bereit. Die neuen Nachbarn, drei Fast-Rentner und noch immer miteinander befreundete (!) Ex-Kommilitonen aus den späten Sechzigern, ziehen ihre alte Studenten-WG wieder auf und lassen es so richtig krachen. Eigentlich sind Anne, Eddi und Johannes nur auf der Suche nach altersgerechtem Lebensraum, wo keine Miethaie gieren oder über allen Köpfen das Breitband-Highspeednetz summt. Sie wünschen sich altmodische, soziale Kontakte, gern auch körperlicher Art, und Gespräche jenseits von Ehegattensplitting und Zinsabschlagsteuer. Dass die eigenen Biografien im täglichen Zank & Zoff den Vorstellungen der jungen Leute stand halten müssen, ist noch das kleinere Problem. Die einen wollen nicht unter das soziale Niveau ihrer Eltern sinken, die anderen begrüßen erstaunt verloren gegangene Werte ihrer Eltern zurück in ihrem Leben, und beide Parteien merken, es funktioniert nur gemeinsam.
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