Madame Mallory und der Duft von Curry

Komödie, USA 2014, 123 min

Lasse Hallströms neuestes Werk ist eine Ode auf den guten Geschmack, eine gediegen inszenierte Culture-Clash-Komödie. Sein, nu ja, Karneval der Kulturen findet in Südfrankreich statt. Das Dörfchen Lumière wird zum Schauplatz eines Kampfes zwischen französischer Haute Cuisine und indischer Kochkunst. Madame Mallory (Helen Mirren) tritt als Michelinstern gekrönte Restaurantchefin gegen die indische Großfamilie Kadam an. Letztere eröffnet in dem stillen Dorf das Restaurant „Maison Mumbai“ - genau gegenüber von Madames Edellokal „Le Saule Pleureur“.
Hassan Kadam (Manish Dayal), der junge talentierte Koch mit dem „absoluten Geschmack“, ist nicht auf kulinarischen Krieg aus. Sein Papa (Om Puri) hingegen toleriert das hochnäsige Auftreten Madame Mallorys keineswegs. Die Dame, die ihrem Küchenpersonal nicht einen zu weich gegarten Spargel durchgehen lässt, tut auch alles, um den indischen Neuzugang zu düpieren und bei ihren angesehenen Gästen schlecht zu machen. Doch ihre Aversion gegen die Konkurrenz schmilzt angesichts Kadam Juniors außergewöhnlicher Begabung, die Köstlichkeiten beider Kulturen zu verbinden, wie Schnee in der Märzsonne. Ganz Lumière duftet bald nach seinen unwiderstehlichen Aromen. Die leckere Sous-Chefin Charlotte Le Bon kann Hassans Köstlichkeiten schon gar nicht widerstehen. Während sich die Alten kabbeln, verlieben sich die Jungen. Da die Haute Cuisine auch für Hallström eine sakrosankte Angelegenheit ist, wird in diesem sinnlichen Film trotz Bonheur de l'Amour keine versalzene Suppe serviert.
Grit Dora